Deine Hormone können aus dem Gleichgewicht geraten und zu einer hormonell bedingten Gewichtszunahme führen.
Gewichtsschwankungen sind völlig normal im Leben einer jeden Frau, denn sie haben mit den Hormonen im Körper zu tun. Hormone sind die chemischen Botenstoffe des Körpers: Sie spielen eine entscheidende Rolle für die allgemeine Entwicklung deines Körpers und die Gesundheit deiner Organe.
Deine Hormone steuern alles, vom Herzschlag über den Schlafzyklus bis hin zur Sexualfunktion und Fortpflanzung. Doch durch Stressfaktoren des Alltags, die Wahl der Lebensmittel und sogar durch einen gestörten Schlafrhythmus können deine Hormone aus dem Gleichgewicht geraten. Dies kann dazu führen, dass du hormonell bedingt zunimmst.
Was sind Hormone?
Deine Drüsen setzen Hormone frei, die durch deinen Blutkreislauf zu bestimmten Zellen fließen und Signale an verschiedene Teile deines Körpers senden. Dieser Vorgang wird auch als endokrines System bezeichnet.
Dein endokrines System sondert Stoffe (Elektrolyte, Proteine oder Enzyme) ab, die über Kanäle oder Röhren direkt zu einem Zielort gelangen [1]. Einige der wichtigsten endokrinen Drüsen in deinem Körper sind:
- Hirnanhangsdrüse
- Zirbeldrüse
- Thymusdrüse
- Schilddrüse
- Nebennierendrüsen
- Bauchspeicheldrüse
- Eierstöcke
Diese Drüsen arbeiten zusammen, um mehr als 50 verschiedene Hormone an verschiedene Bereiche in deinem Körper zu verteilen [2].
Das Interessante daran ist, dass jedes dieser Hormone eine andere Funktion hat. Hier sind nur einige der wichtigsten Hormone, die in deinem Körper agieren:
- Progesteron hilft bei der Regulierung des Menstruationszyklus und bereitet deinen Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor.
- Testosteron trägt zum Wachstum und zur Reparatur deines Fortpflanzungsgewebes bei und kann bei Erkrankungen wie PCOS eine Rolle spielen.
- Östrogen ist ein wichtiges Fortpflanzungshormon, das zur Aufrechterhaltung deines Fortpflanzungssystems beiträgt.
- Cortisol ist eine Art Steroidhormon und steht in Zusammenhang mit deinem Stressniveau.
- Insulin ist ein Hormon, das für die Verdauung und die Regulierung des Blutzuckerspiegels verantwortlich ist.
- T3 und T4 (Schilddrüsenhormone) spielen eine wichtige Rolle bei der Energienutzung im Körper und für die Stoffwechselrate.
Was ist eine hormonelle Gewichtszunahme?
Ein Hormonungleichgewicht kann dazu führen, dass du zunimmst. Ein solches hormonelles Ungleichgewicht ist bei 80 Prozent aller Frauen anzutreffen [3].
Es ist normal, dass sich das Gewicht im Laufe des Lebens verändert. Untersuchungen zeigen, dass bei Frauen in der Perimenopause der Taillenumfang im Durchschnitt um 6 % und die Gesamtfettmasse am Körper um 10 % zunimmt [4].
Bei Frauen in der Menopause nimmt das Fett an den Beinen um 3,19 % ab, während der Taillenfettanteil um 5,49 % zunimmt. Dies ist auf bestimmte Hormone zurückzuführen, darunter Östrogen, Cortisol und Insulin.
Außerdem können Erkrankungen wie Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes und sogar Stress dein endokrines System - also die Drüsen in deinem Körper, die Hormone produzieren - verändern und zu Schwankungen deines Hormonspiegels beitragen.
Wie wirkt sich Östrogen auf die Gewichtszunahme aus?
Ein Östrogen-Ungleichgewicht kann in zwei Richtungen gehen: Entweder hast du zu viel oder zu wenig. Ein zu hoher Östrogenspiegel kann die Bauchspeicheldrüse dazu veranlassen, mehr Insulin auszuschütten.
Die Körperzellen erhalten durch das Insulin ständig das Signal, den Zucker im Blut in Energie umzuwandeln. Nach einiger Zeit werden die Zellen gegen diese Insulinsignale resistent und eine Insulinresistenz stellt sich ein.
Während der Perimenopause und der Menopause beginnt der Östrogenspiegel zu sinken. Da die Eierstöcke nicht mehr genügend Östrogen produzieren, sucht der Körper nach anderen Quellen für Östrogen.
Eine Quelle sind die Fettzellen im Körper. Der Körper beginnt, alle Energiequellen in Fett umzuwandeln, um den Östrogenspiegel wieder aufzufüllen, was zu einer hormonell bedingten Gewichtszunahme führt, vornehmlich im Bauchbereich.
Wie wirkt sich Cortisol dein Gewicht aus?
Cortisol ist ein Stresshormon, das von den Nebennieren produziert wird und die Prozesse steuert, die mit der "Kampf- oder Flucht"-Reaktion verbunden sind [5]. Dein Körper sucht in stressigen Zeiten nach Energiereserven und beginnt, hauptsächlich am Bauch Fett einzulagern.
Wenn der Körper ständig unter Stress steht, entsteht ein größeres Verlangen nach zuckerhaltigen Lebensmitteln, der Appetit nimmt zu und die Motivation für sportliche Betätigung lässt nach. Wenn du einen schlechten Tag bei der Arbeit hattest oder etwas dich geärgert hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich dein Körper in deinem Stresszustand befindet. Dieser erhöhte Zustand aktiviert das Hungerhormon (Ghrelin), wodurch es schwieriger wird, eine gesunde Ernährung einzuhalten und dein Abnehmziel zu erreichen.
Wie wirkt sich Insulin auf das Gewicht aus?
Insulin ist ein Hormon, das von der Bauchspeicheldrüse gebildet wird und die Glukosemenge im Blut zu jedem Zeitpunkt kontrolliert. Insulin hilft dabei, Zucker aus der Nahrung in die Blutzellen zu transportieren.
Leider geraten viele Menschen durch stark verarbeitete Mahlzeiten und versteckten Zucker in eine erhöhte Insulinreaktion und -resistenz. Eine Insulinresistenz bedeutet, dass deine Organe das Insulin nicht richtig aufnehmen können, was den Blutzuckerspiegel in die Höhe treibt und zu folgenden Symptomen führen kann:
- Heißhunger auf Süßigkeiten und salzige Speisen
- Verdunkelung der Haut in den Leisten, Achselhöhlen oder im Nacken
- Müdigkeit
- Häufiges oder vermehrtes Wasserlassen
- Erhöhter Hunger oder Durst
- Kribbeln in den Händen oder Füßen
In einigen Fällen kann ein dauerhaft erhöhter Insulinspiegel im Körper zu Typ-2-Diabetes, Schilddrüsenproblemen und zu einer hormonell bedingten Gewichtszunahme führen.
Wie wirkt sich die Schilddrüse auf das Gewicht aus?
Die Schilddrüse ist eine kleine, schmetterlingsförmige Drüse an der Vorderseite deines Halses. Diese Drüse steuert deinen Stoffwechsel und gibt zwei wichtige Hormone in den Blutkreislauf ab: Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3).
Eine Schilddrüsenunterfunktion kann unter anderem zu Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen, Haarausfall oder -verdünnung, Depressionen und Verstopfung führen [6]. Diese Unterfunktion kann durch Probleme des Immunsystems, bestimmte medizinische Behandlungen und Entzündungen im Körper verursacht werden.
Ist es normal, während der Periode zuzunehmen?
Ja! Es ist völlig normal, während der Periode zuzunehmen. Dein Gewicht kann während deines Menstruationszyklus zwischen zwei und fünf Kilo schwanken.
Der Menstruationszyklus besteht aus zwei Phasen, die sich gegenseitig beeinflussen und überschneiden - eine findet in den Eierstöcken und eine in der Gebärmutter statt. Das Gehirn, die Eierstöcke und die Gebärmutter arbeiten dabei zusammen und kommunizieren über Darmhormone.
Progesteron steigt eine Woche vor der Periode an und beeinträchtigt die Kontraktion der Darmmuskulatur, was zu einer langsamen Verdauung und Verstopfung führt.
Östrogen reguliert auch Serotonin, einen Neurotransmitter, der die Stimmung steuert und den Appetit reduziert. Wenn Östrogen kurz vor der Periode abfällt, sinkt auch das Serotonin. Das Ergebnis ist ein größerer Appetit, sodass eine Gewichtszunahme oder eine Veränderung des Körpergewichts während des Menstruationszyklus nicht ungewöhnlich ist.
Warum können Hormone das Abnehmen erschweren?
Stressfaktoren wie lange Arbeitstage, unregelmäßiger Schlaf und schlechte Ernährung können zu extremen Schwankungen in deinem Hormonhaushalt führen.
Leider kann kein Sport und keine noch so große Ernährungsumstellung deine Stimmung, dein Gewicht und deine Menge an Bauchfett beeinflussen, wenn deine Hormone im Ungleichgewicht sind.
Und obwohl man deine Hormone nicht sehen kann, sind diese chemischen Botschaften entscheidend für deine Gesundheit. Es ist also verständlich, wenn sich Abnehmen manchmal wie ein Kampf anfühlt, wenn du versuchst, mit einem hormonellen Ungleichgewicht abzunehmen.
Außerdem werden Hormone auch von deinen Gefühlen beeinflusst. Schuldgefühle, Scham und eine Besessenheit vom Gewicht können deine Hormone ebenfalls aus dem Gleichgewicht bringen. Das kann es erschweren, Gewicht zu verlieren und ein gesundes Gewicht zu halten.
Hormone und Gewichtszunahme nach 45
Über den Zusammenhang zwischen den Wechseljahren und der Gewichtszunahme gibt es Spekulationen. Die Menopause verändert den Zyklus der Frau im späteren Leben und tritt etwa zwölf Monate nach der letzten Menstruation ein.
Die Menopause tritt bei Frauen im Alter von 45 bis 55 Jahren auf. Zu den Symptomen gehören Kopfschmerzen, Gewichtsveränderungen, Hitzewallungen, nächtliche Schweißausbrüche, Blähungen und Angstzustände.
Mit dieser körperlichen Veränderung gehen natürlich auch Veränderungen im Hormonhaushalt einher. Aber Hormone sind nicht der einzige Faktor für eine mögliche Gewichtszunahme im Alter. So nimmt die Muskelmasse mit dem Alter in der Regel ab, während der Körperfettanteil zunimmt. Das geschieht durch den Verlust von Muskelmasse, denn er verlangsamt die Geschwindigkeit, mit der der Körper Kalorien verbraucht.
Dies kann es schwieriger machen, ein gesundes Gewicht zu halten. Außerdem reduziert der Körper in den Wechseljahren die Östrogenproduktion, was sich auf die Knochendichte auswirkt. Wenn die Östrogenmenge nicht konstant bleibt, kann dies zu Osteoporose führen.
Auch Stress spielt eine wichtige Rolle bei der Gewichtszunahme, sodass eine Stressreduktion das Abnehmen erleichtern kann [7]. Doch selbst wenn all diese Veränderungen beängstigend erscheinen mögen, ist es möglich, deinen Körper bis ins hohe Alter im Gleichgewicht zu halten.
Wie kann man eine hormonell bedingte Gewichtszunahme verhindern?
Manchmal ist eine hormonell bedingte Gewichtszunahme unvermeidlich. Der weibliche Körper muss eine bestimmte Menge an Fett speichern, um ein gesundes Fortpflanzungssystem zu erhalten.
Es gibt jedoch Möglichkeiten, deinen Körper im Gleichgewicht zu halten, damit du dich in jeder Phase deines Lebens wohlfühlst. Im Folgenden findest du sieben praktische Möglichkeiten, wie du dein Hormonhaushalt im Gleichgewicht halten und eine hormonelle Gewichtszunahme verhindern kannst:
1. Baue Ballaststoffe in deine tägliche Ernährung ein
Ballaststoffe sind unglaublich wichtig für dein Hormongleichgewicht. Nimm viel buntes Gemüse und frisches Obst zu dir. Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler (dazu gehören Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Kohl, Grünkohl und Bok Choy) solltest du täglich verzehren, da sie reich an Mikronährstoffen sind.
Achte darauf, auch Vollkornprodukte, magere Proteine, gesunde pflanzliche Fette und fetten Fisch in deine Ernährung aufzunehmen. Gemahlene Leinsamen, die reich an Ballaststoffen und Lignanen sind, können zum Hormongleichgewicht beitragen.
2. Vermeide verarbeitete Lebensmittel
Vermeide alle raffinierten Getreidesorten, verarbeitetes Fleisch und alles Verarbeitete, wie z. B. verzehrfertige Snacks.
3. Trinke ausreichend
Trinke vor allem viel Wasser, aber auch Kokosnusswasser, Kombucha, Smoothies und Bio-Säfte. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft dir auch, deinen Stoffwechsel zu regulieren und länger satt zu bleiben.
4. Reduziere deinen Zuckerkonsum
Reduziere den Konsum von zuckerhaltigen Süßigkeiten, Sirupen, Limonaden, Säften und anderen Getränken auf ein Minimum. Einige dieser Produkte enthalten nicht nur Zucker, sondern auch High Fructose Corn Syrup (HFCS), der den Blutzuckerspiegel erhöhen kann.
5. Nimm mehr probiotische Lebensmittel zu dir
Bei Verstopfung sammeln sich in deinem Körper Giftstoffe an, die sich negativ auf das hormonelle Gleichgewicht auswirken. Befolge also die oben genannten Tipps für eine regelmäßige Darmtätigkeit und nimm folgende probiotische Lebensmittel zu dir: Joghurt, Kefir, Kombucha, Sauerkraut, Essiggurken, Miso, Tempeh, Kimchi, Sauerteigbrot und einige Käsesorten.
6. Sorge für einen erholsamen Schlaf
Obwohl Schlafmangel in den Wechseljahren keine Seltenheit ist, solltest du versuchen, acht bis neun Stunden pro Nacht zu schlafen, wenn du kannst. Wenn du dir vor dem Schlafengehen eine Stunde Zeit nimmst, um zur Ruhe zu kommen, kannst du eine gesunde Schlafroutine entwickeln.
7. Schaffe eine gesunde Bewegungsroutine
Eine halbe Stunde pro Tag kann helfen, den Hormonhaushalt auszugleichen. Praktiziere entspannende Aktivitäten wie Pilates, Yoga, lange Spaziergängen oder intuitiven Tanz.
Hormonelle Gewichtszunahme mit Wissenschaft angehen
Ein hormonelles Ungleichgewicht kann zwar zu einer Gewichtszunahme führen, aber auch wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.
Allerdings reichen Ernährung und Bewegung nicht immer aus, um einen signifikanten Unterschied zu bewirken. Hier setzt das Abnehmprogramm von Juniper an. Das ganzheitliche Programm wurde von medizinischen Expert:innen und Gesundheitscoaches entwickelt, um die Ursachen für die Gewichtszunahme langfristig und nachhaltig anzugehen.
Das Programm kombiniert Abnehmspritzen, die deine Verdauung regulieren und deinen Appetit zügeln, mit einem Gesundheitscoaching für gesunde Gewohnheiten und einer persönlichen Gesundheitsüberwachung durch einen Juniper-Arzt. Es hilft dir dabei, Gewicht zu verlieren und es dauerhaft zu halten. Prüfe deine Eignung jetzt mithilfe unseres Online-Fragebogens.