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Was du über die Behandlung von Prädiabetes wissen musst

Die Behandlung von Prädiabetes, die Vorstufe von Diabetes, ist mit der richtigen Lebensstiländerung und medizinischer Unterstützung möglich.

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Die Behandlung von Prädiabetes — die Vorstufe von Diabetes — ist mit der richtigen Lebensstiländerung und medizinischer Unterstützung möglich.

Von Diabetes — einer Erkrankung, die zu einem zu hohen Blutzuckerspiegel führt — haben die meisten schon einmal gehört [1]. Prädiabetes, die Vorstufe von Diabetes, kennen hingegen nicht so viele Menschen.

Prädiabetes ist zwar lediglich die Vorstufe von Diabetes, sollte aber dennoch ernst genommen werden. Die Risikofaktoren für Prädiabetes liegen in der Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und von Diabetes Mellitus Typ 2.

Das Risiko an Diabetes zu erkranken, ist bei Menschen mit Prädiabetes 10–20 Mal höher als bei Menschen ohne diese Erkrankung [1]. Mit den richtigen Veränderungen im Lebensstils und medizinischer Unterstützung ist es jedoch möglich, dein Risiko, an Diabetes-Typ-2 zu erkranken, zu reduzieren.

Was ist Prädiabetes?

Als Prädiabetes bezeichnet man einen Zustand, bei dem der Blutzuckerspiegel höher als normal ist, aber nicht hoch genug, um als Diabetes-Typ-2 diagnostiziert zu werden [2]. Die Zellen im Körper von Menschen mit Prädiabetes reagieren ungenügend auf Insulin [3].

Es kann sich um eine gestörte Glukosetoleranz (IGT) handeln, die sich auf den Zustand bezieht, bei dem der Körper Schwierigkeiten hat, den Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr von Kohlenhydraten auf gesunde Werte zu regulieren. Ein gesunder Blutzuckerwert zwei Stunden nach einer Mahlzeit liegt normalerweise unter 7,8 mmol/L. Bei Personen mit gestörter IGT können die Werte nach einer Mahlzeit jedoch zwischen 7,8-11,0 mmol/L liegen [4].

Bei einer gestörten Nüchternglukose (IFG) fällt der Nüchternblutzuckerspiegel höher aus und tritt auf, wenn der Körper Schwierigkeiten hat, die Glukose nach längerem Fasten effektiv aus dem Blut in die Zellen aufzunehmen. Ein gesunder Nüchternblutzuckerwert liegt in der Regel zwischen 3,9 und 5,5 mmol/L. Ein Wert von 5,6 bis 6,9 mmol/L deutet auf eine gestörte Nüchternglukose (IFG) hin, während man bei einem Wert von 7,0 mmol/L oder höher von Diabetes spricht. Um IFG zu diagnostizieren, wird acht Stunden lang gefastet und dann ein zuckerhaltiges Getränk getrunken. Zwei Stunden später wird der Test oral durchgeführt [1].

Was ist Insulin?

Insulin ist ein Hormon, das von der Bauchspeicheldrüse gebildet wird und dazu beiträgt, dass die Glukose im Blut (die aus der Nahrung stammt) in die Muskel-, Fett- und Leberzellen gelangt, damit sie zur Energiegewinnung genutzt werden kann [5].

Die Blutzuckerwerte steigen nach dem Essen an, sodass die Bauchspeicheldrüse Insulin ins Blut abgibt. Dadurch wird der Blutzuckerspiegel gesenkt und bleibt in einem gesunden Bereich [5].

Was ist eine Insulinresistenz?

Bei einigen Menschen tritt eine Insulinresistenz auf, wenn die Körperzellen nicht mehr auf das von der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttete Insulin reagieren [6].

Bei einer Insulinresistenz haben die Muskeln, das Fett und die Leber Schwierigkeiten, Glukose aus dem Blut aufzunehmen [5].

Die Bauchspeicheldrüse versucht daraufhin, mehr Insulin zu produzieren, kommt damit aber nicht mehr nach, und der Blutzucker steigt weiter an [6].

Was sind die Symptome von Prädiabetes?

Ein Problem von Prädiabetes ist, dass viele Menschen keine Symptome zeigen. Da es keine eindeutigen Anzeichen für Prädiabetes gibt, kann es lange Zeit unerkannt bleiben. Die Erkrankung wird in diesem Fall erst dann festgestellt, wenn der Blutzucker überprüft wird.

Auch Faktoren wie Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte, eine familiäre Vorbelastung mit Typ-2-Diabetes, Schwangerschaftsdiabetes, ein polyzystisches Ovarialsyndrom oder Übergewicht können Anzeichen dafür sein, dass du an Prädiabetes leiden könntest [1].

Wenn sich Prädiabetes zu Diabetes-Typ-2 entwickelt, können Symptome wie häufigeres Wasserlassen, verschwommenes Sehen, Müdigkeit und erhöhter Durst auftreten [1].

Wie verbreitet ist Prädiabetes?

Laut RKI ist in Deutschland jede fünfte Person im Alter zwischen 18 und 79 Jahren von Prädiabetes betroffen. Bei diesen Menschen ist die Wahrscheinlichkeit, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, 10–15 Mal höher als bei anderen Menschen [2].

Die Diagnose Prädiabetes bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass du an Typ-2-Diabetes erkranken wirst. Mit den richtigen Veränderungen im Lebensstil und unter der Anleitung eine:r Ärzt:in kannst du einige Risikofaktoren verringern und gleichzeitig deine Gesundheit verbessern.

Was sind Risikofaktoren für Prädiabetes?

Medizinische Faktoren wie eine familiäre Vorbelastung mit Typ-2-Diabetes, das polyzystische Ovarialsyndrom oder Schwangerschaftsdiabetes können eine Rolle spielen [1].

Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht oder ein großer Taillenumfang (80 cm oder mehr bei Frauen; 90 cm oder mehr bei Männern), Rauchen, mangelnde körperliche Aktivität und hohe Blutfettwerte und hohes Gesamt- und LDL-Cholesterin [2].

Kann Prädiabetes wieder verschwinden?

Je nachdem, wann die Diagnose gestellt wird, kann sie rückgängig gemacht werden. Inwieweit dies geschehen kann, hängt auch von den spezifischen Risikofaktoren ab und davon, ob diese minimiert werden können.

Wenn du beispielsweise aufgrund einer familiären Vorbelastung oder anderer medizinischer Umstände gefährdet bist, können diese Faktoren leider nicht verändert werden.

Für diejenigen, zu deren Risikofaktoren Übergewicht, Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel oder wenig bis gar keine körperliche Betätigung gehören, können diese durch eine Änderung des Lebensstils oder durch Medikamente verringert werden [2].

Wie wird Prädiabetes behandelt?

Prädiabetes zu behandeln, ist nicht einfach, aber nicht unmöglich. Mit der richtigen medizinischen Unterstützung und einer Änderung des Lebensstils ist es möglich, Prädiabetes in den Griff zu bekommen und ein Fortschreiten zu Typ-2-Diabetes zu verhindern [7]. Die Behandlung von Prädiabetes umfasst ähnliche Veränderungen, die auch Menschen mit Typ-2-Diabetes empfohlen werden [1].

Eine Lebensstilveränderung mit regelmäßiger körperliche Betätigung, einer Ernährungsumstellung, Verzicht auf Zigaretten und einer Reduktion des Taillenumfangs kann dazu beitragen, dass dein Risiko für Typ-2-Diabetes verringert wird [4].

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Wenn du den Verdacht hast, an einer Insulinresistenz oder Prädiabetes zu leiden, solltest du unbedingt dein:e Ärzt:in aufsuchen. So können Risikofaktoren ermittelt und die Insulinempfindlichkeit durch einen Glukosetoleranztest durchgeführt werden.

Juniper Team
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